
Lesung und Gespräch, Moderation Jörg Schieke
Die Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft stellt regelmäßig Neuerscheinungen ihrer Mitglieder vor - zuletzt von Helmut Böttiger, Ingo Schulze und Wilhelm Bartsch. Mit André Schinkels "Mondlabyrinth" geht es diesmal um Gedichte, die gleichmäßig und sanft die Geheimschrift des Alls ausbuchstabieren: "die kupfernen Herzen Mansfelds", "in der bleichen Uhr dieses Mondes [...] über den Ebenen, Plateaus, Flüssen und Bergen [...] und "an den summenden Kesselrändern des Paradieses". Vom bewunderten Hilbig hat Schinkel sich längst emanzipiert, ja, seine eigene Idee von der Zeichensprache der Welt in Gestirnen, Gezeiten und Gemäuern. Erweckt er vielleicht gar den wüsten Garten Altenbourgs aus dem Jahrhundertschlaf? Semiotische Landschaften, Heimaten und Heiligtümer, Grauen und Glauben gehen in einendem Pantheismus auf. Der Gingko beginnt zu sprechen, wenn die Vögel in unruhigem Schlaf liegen und "der Fluss bricht sein Schweigen für uns. [...] ". Über das Buch, das im Herbst 2024 von MDR Kultur empfohlen wurde, geht Jörg Schieke mit André Schinkel ins Gespräch.
André Schinkel, geb. 1972 in Eilenburg, Ausbildung in der Landwirtschaft, Studium der Germanistik und Archäologie, seit 2005 Autor, Lektor, Redakteur und Herausgeber, wurde inzwischen für sein Werk vielfach geehrt. 2022 erschien im Mitteldeutschen Verlag der Erzählband „Die Schönheit der Stadt, die ich verlasse“ (2022), "Mondlabyrinth" (2024) knüpft an die Gedichtbände Löwenpanneau (2007) und "Bodenkunde" (2017) an. Schinkel ist Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste und der Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft. Er lebt und arbeitet in Halle.
Literaturhaus Leipzig
Gerichtsweg 23
04103 Leipzig
Eintritt: 7,-/5,- Euro
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Veranstaltung der Wolfgang-Hilbig-Gesellschaft e. V., in Kooperation mit dem Literaturhaus Leipzig, gefördert von der Stadt Leipzig.